Menschen zerstreiten sich um die Frage: Ja oder Nein Mobilfunk.

Einige bejubeln jeglichen Fortschritt, begeistern sich für die Leistungen der neusten Generation. Die anderen lehnen jede technische Weiterentwicklung ab und wollen am liebsten den Mobilfunk ganz abschaffen.

Wir sollten uns nicht so spalten lassen, sondern einen Kompromiss finden, der einen optimalen Gesundheitsschutz mit minimalem Risiko bietet, ohne das Bedürfnis nach mobiler Kommunikation zu ignorieren.

Es gibt viele Tausend Studienergebnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen der Mobilfunktechnik und diese sind sich im Wesentlichen einig: Der Funk macht uns krank, auch bei Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte. Die Grenzwerte müssen dringend reduziert werden, wenn wir diesen "Fortschritt" überleben wollen. Nur wenige - von der Industrie finanzierten - Wissenschaftler und halten dagegen. Sie können keine Gefahr im Funksmog erkennen. Aber es ist wie beim Pilzesammeln: Wenn zwei Gruppen im Wald sammeln gehen und die einen haben schliesslich einen vollen Korb und die anderen kommen mit leeren Händen zurück, dann kann trotzdem nicht geschlussfolgert werden, man wüsse nicht wirklich, ob Pilze im Wald zu finden seien.

Die Bioinitiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Forschungsergebnisse zu analysieren und verfügbar zu machen: https://bioinitiative.org

Anbei ihre Tabelle der Forschungen, sortiert in der Reihenfolge der Strahlenstärke: Ergebnisse bei geringster Strahlung zuerst. Die ersten drei Seiten dieser Liste zeigen die Gefahren auf, die auch bei Einhaltung des Schweizer Grenzwertes von 5 V/m (gleich 6.63 µW/cm2) drohen. Ich habe diese Tabelle aus dem Englischen für unsere Leser übersetzt.

Die Bioinitiative kommt bezüglich dem Mobilfunk zum Schluss, dass wir den Grenzwert auf ein Achtel reduzieren müssen, auf 0.6 V/m (= 0.1 µW/cm2). Auch mit diesem Grenzwert sind Schäden bei den Schwächsten der Gesellschaft nicht ausgeschlossen, aber man muss halt Kompromisse schliessen. Denn die Verfügbarkeit von Mobilfunk rettet auch Leben, wenn man im Falle von Verbrechen, Unfällen u.a. Unglücken schnell Hilfe herbei rufen kann. Wir müssen in die Mitte kommen, radikaler Extremismus findet auch vernünftigerweise keine Unterstützung bei den Mitmenschen. Wir wollen keine Ökodiktatur, die uns ins Mittelalter zurück befördern würde.

Uns reicht, wenn der Mobilfunk die elementare Kommunikation wie Telefon und SMS im Aussenbereich ermöglicht: Videodatei-Downloads sollten über Kabel erfolgen und so aufs Handy gebracht werden. Für das Telefonieren im Auto braucht es halt - wie noch in den 1990er Jahren - eine Antenne auf dem Dach. Denn um den galvanischen Käfig einer Karosserie zu durchbrechen braucht es die heutigen Feldstärken und davon wollen wir herunter. Mobilfunk ist die Versorgung für den Aussenbereich und die Strahlen brauchen nicht, nein: sie sollen nicht durch Stahlbeton-Bauten durchschlagen, damit in jedem Keller Funkkontakt herrscht.

Ich denke, die 0.6 V/m sind ein akzeptabler Grenzwert. Die besonders Elektrosensiblem werden dann auch Nischen mit weit geringeren Werten weitab von der Antenne finden. Denn der Grenzwert schützt vor allem die unmittelbare Nachbarschaft um eine Antenne.

Anbei auch eine deutschsprachige Zusammenfassung des Bioinitiative-Reports, für die schnelle Orientierung.

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BioInitiative-Report-RF-Color-Charts_mit_elektrischen_Feldstärken_de.pdf