Ist Landis + Gyr (L+G) ein Schweizer Traditionsbetrieb?

Ja war es mal gewesen. Heute in Feindeshand? Lies mal die Details:

Merkmal Fakten
Gründung 1896 in Zug als Electrotechnisches Institut Theiler & Co.; Umbenennung in Landis & Gyr 1905.
Hauptsitz heute Cham/Zug, Schweiz; börsennotiert an der SIX.
Traditionelle Leistung >125 Jahre Strom-, Gas- und Wärmezähler; zeitweise größter Arbeitgeber des Kantons Zug.
Eigentümergeschichte Mehrfach verkauft (Schmidheiny 1987, Siemens 1995–2002, Toshiba 2011–2017 Mehrheitseigner). Aktuell breit gestreutes Aktionariat, Toshiba hält noch rund 15 %.
Produktion Weltweit >30 Standorte; eigene Fabrik in Zhuhai (Guangdong) sowie chinesische EMS-Fertiger.

Damit bleibt L+G zwar ein Unternehmen mit Schweizer Wurzeln und Hauptsitz, betreibt jedoch längst eine globalisierte Lieferkette – mit Priorität in der kommunistischen Volksrepublik China.

Headline‑Diskussion

“L+G – ein Trojaner der Roten Armee Chinas” ist eine provokante Zuspitzung. Sie verweist nicht auf einen bewiesenen Back‑Door‑Vorfall, sondern auf das potentielle Risiko, das sich aus chinesischer Fertigung, werkseitigen eSIM/LPWA‑Modems und dem geopolitischen Schulterschluss Peking & Moskau ergibt. Der Artikel sollte diese Punkte sachlich belegen, damit die Schlagzeile nicht als reine Behauptung wirkt.


Bezieht Landis + Gyr Elektronik aus China?

Kurzantwort: Ja. Landis + Gyr lässt einen Teil seiner Elektronik in China fertigen – sowohl in eigenen Werken als auch bei chinesischen EMS‑Auftragsfertigern. So auch bei den umstrittenen Smart‑Metern (Spionage gegen den Bürger).

1 | Fabrik- & Lieferkettenbelege

  • Eigene Fabrik in Zhuhai (Guangdong) – registriert als „Landis+Gyr Meters & Systems (Zhuhai) Co. Ltd.“.
  • Supply‑Chain‑Footprint in Geschäftsberichten: China, Malaysia, Vietnam werden als „Major EMS Sites“ aufgeführt.
  • Strategie‑Slide: „Move to best‑cost countries … leverage Tier‑1 EMS“ – explizit inklusive China.

2 | Typische China‑Bauteile im Smart‑Meter

Komponentenklasse Beispiele Kommentar
LPWA‑Modems (LTE‑M/NB‑IoT) Quectel, Fibocom, MeiG Fertig zertifizierte LGA‑Module
Bluetooth‑LE‑Chips Nordic Semi (von CN‑Foundry), CC2640‑Clones Für Service‑Apps & Mesh‑Funk
Passives & MCUs Kondensatoren, Flash, ARM‑SoCs Hauptsächlich Shenzhen, Suzhou

3 | Risikobewertung

  • Fernwartungs‑Backdoor: Ein chinesisches Funkmodul mit eSIM kann über Schweizer 5G-Netze nach China tunneln und Firmware flashen.
  • Supply‑Chain‑Manipulation: Hardware‑ oder Firmware‑Änderungen bereits beim EMS in China möglich.
  • Politischer Hebel: China könnte in einem Konfliktszenario Exportkontrollen oder OTA‑Manipulationen als Druckmittel nutzen.

4 | Empfohlene Gegenmaßnahmen

  1. Lieferketten‑Audits & SBOM auch für Off‑shore‑Teile verlangen.
  2. eSIM/IMEI‑Whitelists & private APNs vorschreiben.
  3. Pen‑Tests auf versteckte Funkkanäle und Firmware‑Backdoors durchführen.